Chronik:
Bereits um 1820 soll es in Taisten eine Musikkapelle gegeben haben, allerdings wurde der Verein erst 1854 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Es wird dem damaligen Schulleiter Johann Torggler einiges an Überredungskunst und Arbeit gekostet haben, bis die Taistner Musikanten öffentlich auftreten konnten. Auch in der Folgezeit waren es Lehrer, welche die Kapelle führten.
Sechzig Jahre nach ihrer Gründung musste die Musikkapelle ihre erste schwerer Krise überstehen. Viele Mitglieder mussten in den Ersten Weltkrieg ziehen, einige kehrten nicht zurück. Nach einer kurzen Blütezeit schränkten der Faschismus und ein neuerlicher Krieg die Tätigkeit des Vereins sehr ein.
In der Nachkriegszeit begann eine sehr intensive Aufbauarbeit und bereits 1950 nahm die Kapelle überzeugend an einem Wertungsspiel teil. Josef Ploner, Christlschuster, hatte in der Zwischenzeit den Taktstock übernommen und zum 100. Bestandsjubiläum wurde eine neue Tracht angeschafft, diese wurde in den 60ern unter dem Obmann Anton Stoll durch eine Historische ersetzt.
Der Einsatz des langjährigen Kapellmeisters Josef Oberhammer, Oberhaus, galt besonders der Schulung und Weiterbildung der Musikanten. Er hat dem Verein bis heute die Treue gehalten und ist mit über 50 Musikjahren das dienstälteste Mitglied unseres Vereins.
Gottfried Oberstaller übernahm 1974 den Vorsitz der Kapelle und führte sie bis 2001. Unter ihm knüpfte die Kapelle zahlreiche Kontakt ins Ausland, darunter auch zu der Stadtkapelle Wiesloch, zu der wir durch Besuche und Gegenbesuche freundschaftlichen Kontakt pflegen. Als Höhepunkt der Auslandfahrten, die u.a. nach Deutschland und nach Österreich führten, gilt wohl jene nach Prag und Brünn. Unter der musikalischen Leitung von Raimund Edler ging unsere Kapelle beim dortigen Wertungsspiel als Sieger hervor.
Anfang der Neunziger tat sich eine große Lücke in der Kapelle auf, da es an Jungmusikanten fehlte. Dies bemerkte auch der damalige Kapellmeister Johann Hintner, Schuher, aus St. Martin/Gsies. Durch seinen Einsatz konnte er 29 Jugendliche für die Musik begeistern und in seinen 4 Amtsjahren selbst ausbilden.
1997 übernahm Eugen Passler aus St. Georgen den Taktstock der Taistner Kapelle und gleich im ersten Jahr wagten sich die Musikanten an ihr erstes Frühjahrskonzert. Dieses wurde in den folgenden Jahren mit abwechslungsreichen und innovativen Programmen zum Fixpunkt im Terminkalender des Vereins.
Im Jahr 2001 übernahm Hans Hintner die Funktion des Obmanns und ein Jahr später wechselte der Taktstock zu Ralf Troger aus Bruneck. Aus beruflichen und privaten Gründen betrug seine Amtszeit nur ein Jahr , dann übernahm Matthias Willeit aus Pfalzen für fünf Jahre den Taktstock. Dankeswerteweise führte dann unser Altkapellmeister ein Jahr den Taktstock, bevor 2009 wieder ein junger Taistner, nämlioch Andreas Bachmann das Amt des Kapellmeisters übernahm.
Jugendkapelle:
Durch seinen unermüdlichen Einsatz ist es dem Kapellmeister Matthias Willeit gelungen 2003 eine Jugendkapelle zu gründen.
Das jährlich stattfindende Hüttenlager auf der Taistner Alm und der Kinder- und Familiennachmittag gelten als Höhepunkte unseres "Jungen".
Eine Kapelle steht und fällt mit dem Nachwuchs, denn es dauerte Jahre bis ein musikalischer Anfänger nicht nur mitspielen, sondern auch selbständig musizieren kann. Der Lohn dafür ist die Kameradschaft im Verein und die gemeinsamen musikalischen Erfolge. Sollte auch ihr Kind an dieser sinnvollen Freizeitgestaltung Interesse haben, wir freuen über neuen Zuwachs. Interessierte können sich bei der Jugendleiterin Veronika Bachmann melden.
Statistik:
Die Musikkapelle Taisten besteht zurzeit aus 50 aktiven Musikanten, davon ca. 1/3 Frauen, Fähnrich und 5 Markedenterinnen,. Das Durchschnittsalter beträgt 33 Jahre.
Der Verein hält jährlich insgesamt ca. 60 Proben ab und rückt ungefähr 35-mal zu zahlreichen kirchlichen und weltlichen Anlässen aus. Die Mitglieder opfern jährlich mehr als 6.500 Stunden ihrer Freizeit für das kulturelle Leben unseres Dorfes.
